Carol-Nachmann-Preis 2023

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Carol-Nachmann-Preis 2023
Carol Nachmannpreis 2023
Stadtverordnetenvorsteher Dr. Gerhard Obermayr und Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende verliehen am Freitag, 23. Juni, den Carol-Nachman-Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie 2023 sowie die Carol-Nachman-Medaille der Landeshauptstadt Wiesbaden für Rheumatologie 2023.

Carol-Nachman-Preis
Der Carol-Nachman-Preis wird in diesem Jahr geteilt und geht zu gleichen Teilen an Professor Dennis Gerard McGonagle und Professor Dr. Martin Rudwaleit. Der mit 37.500 Euro dotierte Preis ist eine der höchsten medizinischen Auszeichnungen Deutschlands und dient der Förderung der klinischen, therapeutischen und experimentellen Forschungsarbeit auf dem Gebiet der Rheumatologie.

Professor McGonagle
Professor McGonagle, University of Leeds, UK, wird für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Entzündung der Sehnenansätze („Enthesitis”) ausgezeichnet. Er hat sich nachhaltig und in besonderer Art und Weise mit den Eigenheiten der Entzündung bei Spondyloarthritis beschäftigt und entdeckte, dass sich diese Erkrankungsgruppe primär durch pathologische Veränderung an den Sehnenansätzen auswirkt. In seinen Arbeiten hat Professor McGonagle diese Veränderungen eingehend mit molekularen und bildgebenden Methoden charakterisiert und damit ganz wesentlich zum Verständnis der Pathophysiologie der Spondyloarthritis beigetragen. Auch die Erforschung der Ursache der Nagelerkrankung bei Schuppenflechte gehört zu seinen Verdiensten. Professor McGonagle konnte zeigen, dass Nägel und Sehnenansätze verwandte Strukturen sind, die sich bei Psoriasis- und Spondyloarthritis entzünden.

Professor Rudwaleit
Professor Rudwaleit, Klinikum Bielefeld, hat sich große nationale und internationale Verdienste für die Rheumatologie auf dem Forschungsgebiet der axialen Spondyloarthritiden (axiale SpA) erworben. Seit 1995 widmet er sich der Epidemiologie, Pathogenese, Bildgebung und Therapie der axialen SpA. Ein Meilenstein war 2009 die Formulierung und Publikation der ASAS-Klassifikationskriterien für die axialen SpA, die er federführend mitentwickelt und evaluiert hat. Er koordinierte die erste deutsche, prospektive Kohortenstudie (GESPIC), in der sowohl Patientinnen und Patienten mit früher axialer SpA als auch mit bereits etabliertem Morbus Bechterew über Jahrzehnte untersucht wurden. Erst die Kriterien für axiale SpAs machten es möglich, große internationale Therapiestudien auch für frühe SpA-Formen durchzuführen, die schließlich zur Zulassung von innovativen Therapien wie TNF- und Interleukin-17-Inhibitoren sowie JAK-Inhibitoren führten.

Carol-Nachman-Medaille
Das zwölfköpfige Kuratorium, dem anerkannte Medizinerinnen und Mediziner aus dem Bereich der Rheumatologie sowie Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Wiesbaden angehören, entschied sich zudem für Professor Dr. Heinz-Jürgen Lakomek als Träger der 2023-er Carol-Nachman-Medaille.

Professor Heinz-Jürgen Lakomek
Professor Heinz-Jürgen Lakomek hat die Rheumatologie in Deutschland mit seinem langjährigen Einsatz für die Versorgung Rheumakranker wesentlich geprägt. Mit dem von ihm 1998 mitgegründeten "Verband Rheumatologischer Akutkliniken" hat er nicht nur eine wichtige Interessensvertretung deutscher Rheumakliniken geschaffen, er hat vor allem auch früh die Bedeutung der Qualitätssicherung für diese erkannt. Mit vielfältigen Initiativen hat er zur Umsetzung und Verbesserung von Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität beigetragen und so die stationäre rheumatologische Versorgung entscheidend verbessert. Dank Professor Lakomeks vorausschauenden Aktivitäten stehen die rheumatologischen Akutkliniken und damit auch die deutsche Rheumatologie heute beispielhaft für innovative Versorgung, kontinuierliche Verbesserung und enge Kooperation mit der Gesundheitspolitik.

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